Meine erste Woche in Cusco
- Julia
- 3. Okt. 2018
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 17. Nov. 2018
Ich bin nun seit einer Woche in Cusco, in meiner neuen Familie. Hier ist fast alles anders. Es gibt nur kaltes Wasser, außer zum duschen, also normalerweise. Meistens funktioniert auch das nicht. Zu fast jedem Essen gehören verschiedenste Arten an Kartoffeln und ich habe schon die verschiedensten Früchte gegessen, von denen ich zuvor noch nie etwas gehört habe, z.B. Batai (ich hoffe es ist richtig geschrieben). Bananen und Avocados schmecken hier auch so viel besser als in Deutschland.
Um zur Arbeit zu kommen, nutze ich die städtischen Busse. Es ist immer wieder eine chaotische Fahrt und auf unebener Straße rasen die Busfahrer so schnell, dass es keine Seltenheit ist, wenn man von seinem Sitz abhebt. Wenn man aussteigen möchte, ruft man einfach "baja" und der Bus hält an. Hier stehen die jungen Leute alle freiwillig für ältere oder Mütter mit Kindern auf. Mit dem Bus fahre ich 30 Minuten, direkt ins Zentrum, zu meiner Arbeitsstelle.

Vormittags arbeite ich in einer katholischen Mädchenschule und Nachmittags in einem Waisenhaus, das ebenfalls unter katholischem Einfluss steht.
In der Schule unterrichte ich Englisch in allen Klassenstufen, von der ersten, bis zur zwölften. Die Schülerinnen sind sehr interessiert daran, wie das Leben in Deutschland aussieht und vor allem was für Musik wir Deutschen hören. Mittags um zwölf Uhr wird dann gebetet. Zuerst war es etwas befremdlich für mich, aber ich habe mich inzwischen daran gewöhnt, dass der Glaube hier eine riesengroße Rolle spielt und kann das "Ave Maria" inzwischen auf spanisch mit beten. Am Mittwoch waren wir auf einem Ausflug zu einer Ausgrabungsstätte. Auch hier haben wir vor Fahrtbeginn alle zusammen gebetet.

Die Mädchen tragen während des Schultages eine Schuluniform mit einem Rock, der zwei Finger über das Knie reichen muss. Außerdem dürfen sie ihre Fingernägel nicht anmalen und ihre Haare müssen zusammen gebunden sein und dürfen nicht gefärbt werden. Auch sonst herrscht ein eher strenger Umgangston in der Schule.

Am Nachmittag bin ich noch für ein bis zwei Stunden im Waisenhaus. Eigentlich ist es kein richtiges Waisenhaus, sondern eher ein Frauenhaus. Junge Mütter wohnen hier mit ihren Kindern. Die älteste ist gerade einmal 17 Jahre alt. Die Kinder sind zwischen drei Monaten und fünf Jahren alt. In der "Kinderstube" herrscht ein dauerhaftes Chaos und die meisten Kinder sind am Schreien und Weinen. Da es keine Regeln gibt und niemand lange genug für die Kinder da ist, nur ständig wechselnde Volontäre, und die Mütter sich selbst nicht richtig um ihre Kinder kümmern können, gibt es oft Streit und weiteres Geschrei. Der Alltag im Waisenhaus besteht aus auf
Toilette gehen und mit primitivstem Spielzeug die Kinder zu unterhalten. Nebenbei läuft dauerhaft der Fernseher, der die Kinder ruhig stellt und sie zum Einschlafen bringt.
Feierabend ist dann zwischen 15:00 und 16:00. Dann habe ich Zeit die Stadt zu erkunden, versteckte Ecken kennen zu lernen oder alte Inka-Stätten zu erklimmen.
Abends nach dem gemeinsamen Essen in der Gastfamilie kommen dann die Gastschwestern zu Besuch und wir spielen gemeinsam Gesellschaftsspiele und lassen die Abende in fröhlicher Stimmung ausklingen. Am Freitagabend waren wir in einer typisch peruanischen "Disco", in der nicht nur ein DJ aufgelegt hat, sondern auch Livebands auf der Bühne standen. So tanzten wir zu moderner Musik und andigenen Klängen bis tief in die Nacht.
My first week in Cusco
I've been in Cusco for a week, in my new family. Almost everything is different here. There is only cold water, except to shower, so usually. Mostly that does not work either. Almost every meal is made up of different types of potatoes, and I've already eaten a variety of fruits that I've never heard of before, such as: Batai (I hope it is spelled correctly). Bananas and avocados taste so much better here than in Germany.
To get to work, I use the city buses. It's always a chaotic ride and on rough roads, the bus drivers rush so fast that it is not uncommon for you to lift off your seat. If you want to get off, you just call "baja" and the bus stops. Here the young people all volunteer for older or mothers with children. By bus I drive 30 minutes, directly to the center, to my job.
In the morning I work in a Catholic girls' school and in the afternoon in an orphanage, which is also under Catholic influence.
At school, I teach English in all grades, from the first to the twelfth. The students are very interested in what life in Germany looks like and especially in what kind of music we Germans hear. At noon at twelve o'clock we pray. At first, it was a bit strange to me, but I've become accustomed to the fact that faith plays a huge role here and can now pray the "Ave Maria" in Spanish. On Wednesday we were on a trip to an excavation site. Again, we all prayed together before the start of the journey.
The girls wear a school uniform during the day with a skirt that has to reach over the knee with two fingers. In addition, they must not paint their fingernails and their hair must be tied together and must not be dyed. Even otherwise, there is a rather strict tone in school.
In the afternoon I will be in the orphanage for one or two hours. Actually, it is not a real orphanage, but rather a women's shelter. Young mothers live here with their children. The oldest is just 17 years old. The children are between three months and five years old. In the "nursery" there is a permanent chaos and most children are screaming and crying. Since there are no rules and no one is there long enough for the children, only ever changing volunteers, and the mothers can not properly take care of their children, there is often dispute and further shouting. The everyday life in the orphanage consists of
Go to the toilet and entertain the children with the most primitive toy. By the way, the television is running permanently, which keeps the children quiet and makes them fall asleep.
Closing time is then between 15:00 and 16:00. Then I have time to explore the city, to discover hidden corners or to climb old Inca sites.
In the evening after having dinner together in the host family, the visiting sisters come to visit us and we play board games together and let the evenings end in a happy mood. On Friday night we were in a typical Peruvian "disco", in which not only a DJ has played, but also live bands were on stage. So we danced to modern music and native sounds until late into the night.




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