Auf dem Felsenweg durch den Schwarzwald
- Julia
- 4. Okt. 2022
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 5. Okt. 2022
Nach einem Monat ohne eine einzige Wanderung wurde es mal wieder Zeit die Wanderschuhe zu schnüren und den Rucksack zu packen. Es ist Anfang Oktober, die letzten Tage hatte es viel geregnet und ich war wenig motiviert. Zudem hatte ich mir eine Tour rausgesucht, die eher auf dem Abstellgleis stand. Nur durch den Wald, ohne vielversprechende Aussichten.
Ich saß im Bus und wartete, bis meine Haltestelle angezeigt wurde. Mit ein paar anderen Wanderern, die wie ich den Feiertag nutzten, stieg ich aus. Schnell an den Schildern orientiert ging es erstmal bergauf. Nach nichteinmal 500m kam ich an eine Schafwiese, die meine Aufmerksamkeit forderte. An diesen kuscheligen Tieren kann ich einfach nicht vorbei gehen. Nach Streicheleinheiten und Fotos ging es weiter bergauf. Heute war mein Ziel auf die kleinen Schönheiten am Wegesrand zu achten. Neben Blumen, die mit Tau bedeckt waren und Pilzen im Moos, war das Highlight ein wunderschönes Lichtspektakel. Zwischen Kiefern und Felsen schien die Sonne durch die Nebelschleier. Ich atmete und spürte den Moment. Was nun etwas kitschig klingt, aber dieser Anblick, diese Schönheit veränderte meine Stimmung schlagartig. Ich war dankbar und glücklich und konnte mich kaum satt sehen an der Schönheit des Waldes.
Zugegebener Maßen lief die Wanderung weiter bergab über öde, breite und zudem steile Waldwege, was dem Traum der Wanderung entgegenschlug. Doch dann stand ich an einem Hang. Kein Vogel war zu hören. Nur der Wind wehte durch die Baumkronen. Ich stand eine Weile einfach nur da, schaute in den leeren Wald und lauschte dem Wind und der Stille.
Das Gegenteil dieser Stille kam auf dem letzten Abschnitt. Die Brugga rauscht abwärts, der Weg direkt an ihren Ufern. Vertieft in das perfekte Foto vom strömenden Wasser, merkte ich gar nicht, wie lange ich für diesen Weg brauchte.
Auch wenn es nur eine gewöhnliche Waldwanderung mit einem kurzen felsigen Abschnitt war, so hielt sie doch so viele kleine und große Wunder bereit, dass die Wanderung vom Abstellgleis auf die Überholspur gelegt wird. Ob ich diesen Weg nocheinmal gehen würde? Vermutlich nicht, dafür war er zu perfekt. Aber ich werde die einfachen Waldwanderungen nicht mehr unterschätzen und mich mehr nach den kleinen Wundern am Wegesrand umsehen.




































































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